Lüz Studio schafft illusorischen 3D-Effekt auf einer „Bühne in der Bühne“
Als sich der kanadische Kreativdirektor Matt Larivée (von Lüz Studio) an den Schreibtisch setzte, um das Bühnenbild für Jack Whites „Supply Chain Issues“ Tour zu entwerfen, gehörten GLPs bewährtes JDC1 Hybrid-Strobe und die X4 Bar 20 zu seinem Handwerkszeug. Genauso wie 144 zusätzliche ‚virtuelle‘ X4 Bar 20, aber dazu später mehr.
„Das JDC1 ist einer meiner Lieblingsscheinwerfer, wenn es darum geht, eine Band vom Boden aus zu beleuchten. Es war also die erste Wahl, um den Raum zu definieren und die Band mit Washes und starken Effekten zu beleuchten“, erklärt Larivée. „Die X4 Bar 20 verwende ich ebenfalls regelmäßig, diesmal aber in einer subtileren Rolle, um den Raum über der Band neben der Videowand zu definieren.“ 28 JDC1 und zwölf impression X4 Bar 20 waren Teil seines Plans.
Larivée arbeitet seit fünf Jahren mit dem exzentrischen White zusammen. Er hat die Show für seine letzte Tournee im Jahr 2018 entworfen und war auch an einem seiner Nebenprojekte, „The Raconteurs“, beteiligt. Der Künstler selbst hat einen großen Teil des kreativen Inputs beigesteuert, „was eigentlich eine gute Sache war, weil er sehr inspirierend ist“, freut sich der Designer.
Die „Supply Chain Issues“-Tour begleitet das vierte und fünfte Studioalbum des ehemaligen White-Stripes-Mannes. „Fear of the Dawn“ bzw. „Entering Heaven Alive“ heißen die Alben. Matt Larivée erklärt den kreativen Prozess: „Es ist eine echte Co-Produktion. Wir haben den ersten Entwurf gemacht und er hat mit eigenen Ideen geantwortet – und so ging es weiter.“
„Es gibt zum Beispiel eine hawaiianische Statue, die derjenigen ähnelt, die Jack in seinem letzten Musikvideo verwendet hat. Wir schlugen vor, Ausschnitte dieser Statue für den Inhalt des Videos zu verwenden, aber nach einigen Diskussionen entschieden wir uns für eine 1,80 m große weiße Statue auf der Bühne. In der Statue befindet sich ein Pedalboard, das die Beleuchtung steuert, und je nach Song ändert sich die Farbe im Einklang mit der Musik. Bei White-Stripes-Songs ist sie also rot, bei Songs der Raconteurs grün usw.“
Das Konzept der Show ist eine Bühne in der Bühne, die sowohl für kleinere Hallen als auch für Arenen geeignet ist. „Jack improvisiert die ganze Zeit. Es gibt keine Setlist, also ist die Nähe zur Band sehr wichtig. Die Idee mit der Bühne auf der Bühne war auch gut, um das zu unterstützen.“
Um dieses Konzept zu verwirklichen, musste jedoch zunächst der Raum klar definiert werden. Dafür nutzten sie eine clevere GLP-Illusion, wie Larivée ausführt: „Es gibt einen Vorhang, der Upstage und Downstage umspannt, und eine Videoleinwand, die der Breite des Vorhangs entspricht. Wir wollten keine zufälligen Bilder oder flache Imags verwenden, also mussten wir architektonische Erweiterungen des Sets schaffen. Da es sich aber um ein Konzert handelt, muss alles gleichzeitig dynamisch sein. Und da viel improvisiert wird, kann es nicht vorgerendert werden. Daher wurde die gesamte virtuelle (volumetrische) Beleuchtung in CGI erstellt und ohne Intensität in die Szene integriert. Die Intensität und die Farbe wurden dann vom Lichtpult aus gesteuert.“
Die in Notch VFX erstellte und von den Disguise GX2c-Servern gesteuerte Beleuchtung folgte der Lichtprogrammierung ohne Rendering. Es wurden neue Fixture-Profile erstellt, die dem Original ähneln, wobei ein Zoom, aber kein Tilt verwendet wurde. „Wir haben Washlights und andere Ambientebeleuchtung integriert, aber das Wichtigste waren die X4 Bar 20, weil sie wie die echten aussahen und genau so aufgehängt waren, wie man es in der Realität machen würde.“
„Die Effekte fühlten sich echt an, weil sie von Beleuchtern entworfen wurden, die mit der Content-Produktion vertraut sind.“
Die Umsetzung lag ganz in den Händen von Lüz Studio, die die gesamte Beleuchtung, Produktion und das Video gestalteten und programmierten. „Die virtuelle Beleuchtung ist eine unserer Kunstformen, aber dieser Fall hier erforderte eine Menge Forschung und Entwicklung.“
Was die GLP-Produkte im Set anbelangt, so stellt er fest, dass „alles unsere Erwartungen erfüllt hat. Es handelt sich um zuverlässige Geräte, was für eine Road-Crew immer beruhigend ist“.
Die Beleuchtung für die Tournee wurde von Solotech Nashville geliefert. Lüz Studio war unter der Leitung von Matt Larivée für die kreative Leitung, die Produktion, die Beleuchtung und die Gestaltung der Videoinhalte verantwortlich. Weitere wichtige Mitarbeiter waren MC Dufort (Creative Producer), Dave Pawsey (Video Content Director), Philippe Marquis (Server, F&E und GMA-Videoprogrammierung), Simon Rouhier (Notch-Designer), Adam Cutty Richards (Produktionsleiter), Lalo Medina (Tourmanager), Michelle Sarrat (LD und Programmierer), David Leonard (Video Content Director), Kevin Chan (Lichtchef).