Al Gurdon setzt 140 impression X4 und 25 impression X4 Bars beim Eurovision Song Contest in Wien ein.
Zum mittlerweile 60. Mal ging am vergangenen Wochenende der ESC, der Eurovision Song Contest, über die Bühne. Austragungsort war in diesem Jahr die Wiener Stadthalle. 16.000 Zuschauer vor Ort und Millionen Zuschauer weltweit bekamen ein opulentes Spektakel geboten. Das kreative Team hinter dem Megaevent bestand aus dem Lichtdesigner und Emmy-Gewinner Al Gurdon, der den ESC in diesem Jahr bereits zum dritten Mal betreute, Richard Gorrod vom Technikdienstleiter PRG und Matthias Rau von PRG Deutschland.
Insbesondere zwischen Richard Gorrod und Al Gurdon besteht dabei schon fast so etwas wie eine Symbiose – beide arbeiten seit rund 15 Jahren eng zusammen und verstehen sich praktisch blind. „Ich kenne seine Art, zu arbeiten“ sagt Richard Gorrod über Al Gurdon „und ich weiß, was er dafür braucht, ohne dass wir darüber lange diskutieren müssen.“
Ein Set für 27 Nationen
Auch in diesem Jahr bestand eine der Herausforderungen für das Designteam darin, jeder der insgesamt 27 Nationen ein maßgeschneidertes Set für deren Performance zur Verfügung zu stellen – „dafür nehmen wir schon im Vorfeld Kontakt mit den Künstlern und deren Management auf und fragen ab, was sie dafür benötigen“, so Al Gurdon zu den unterschiedlichen Looks, die später bei der Show zu sehen waren. Aber in diesem Jahr gab es für das Designteam noch eine weitere Herausforderung ganz anderer Art. „Unser Set war 44 Meter breit und an der tiefsten Stelle 22 Meter tief, eine weitere, dahinter gesetzte LED-Wand noch gar nicht mitgerechnet“, so Al Gurdon weiter. „Allerdings hatten wir nur eine maximale Deckenhöhe von 15 Metern. Mit 14,30 Metern Sethöhe waren wir also am absoluten Limit, von manchen Punkten in der Halle betrachtet schien das Set bereits die Decke zu berühren.“
Herzstück des Sets war eine bewegliche Brücke, passend zum Motto der Show „Building Bridges“, die als Verbindung zwischen den Künstlern, dem Publikum und der jeweiligen Landesdelegation fungierte. Während der Performance setzten 83 Scheinwerfer den optischen Brückenschlag ins rechte Licht, zwischen den Auftritten gab die mobile Brücke den Blick auf das Orchester frei.
Die Bühne selbst bestand aus insgesamt 1.288 einzelnen Pipes mit Scheinwerfern und der bereits oben erwähnten LED-Wand, wo Al Gurdon einen Großteil der impression X4 von GLP einsetzte. Von den 121 impression X4 mit jeweils 19 x 15 Watt RGBW LED kamen 36 als Floors zum Einsatz, weitere 85 dieser Scheinwerfer wurden im Rig installiert, um die einzelnen Pipes der Bühne zum Leuchten zu bringen. Die kleineren impression X4 S von GLP ließ Gurdon hingegen direkt im Set installieren, wo die 18 weiteren, kompakten Movingheads mit jeweils sieben 15 Watt RGBW LED als Sidekicks oder direkt in beweglichen Bühnenteilen integriert für spannende Effekte sorgten. „Ich wusste, dass die X4-Serie der perfekte Scheinwerfer für diese Anwendung ist“ begründet Gurdon seine Wahl – denn er kennt die Scheinwerfer aus Karlsbad schon lange und hat sie im Lauf der Jahre schätzen gelernt. „Die Farben sind fantastisch“, schwärmt er „und es gibt kaum ein LED-Washlight, mit dem Hauttöne so gut und natürlich erscheinen“ setzt er fort.
X4 Bar für strahlende Hintergründe
Den optischen Abschluss der imposanten Bühne in der Wiener Stadthalle bildete ein Cyclorama aus insgesamt 25 impression X4 Bar 20 von GLP. Gurdon nutzt die nahtlos aneinanderreihbaren Striplights gezielt als Abschluss des Sets. „Vor geraumer Zeit brachte Mark Ravenhill von GLP die X4 Bars zum Test vorbei und wir waren sofort von den Möglichkeiten dieser Sweeper begeistert“ erinnert sich Richard Gorrod. „Wir steckten damals in der Produktion für die Victorias Secrets Show in London und hatten ein anderes Striplight im Einsatz“, so Gorrod weiter. „Aber mit den X4 Bars von GLP hatten wir einfach ein paar mehr Trümpfe in der Hand – der Zoom funktioniert fantastisch, mit dem Tilt hast du auf einmal ganz andere Designmöglichkeiten. Und ganz abgesehen davon passt das Spacing dieser Lampen perfekt – du kannst sie wirklich nahtlos aneinanderreihen“, lobt Gorrod die Vorzüge der neuen X4 Bars. Und Al Gurdon fügt noch an: „Die Kombination aus Tilt, Zoom, perfektem Dimmer und brillanten Farben haben diese Bars einfach zu der Lampe für diese Anwendung gemacht.
Das gesamte Rig wurde mit PRG V676 Pulten gesteuert, dazu kamen einige S400 von PRG als Signalverteiler und das System lief vom ersten Augenblick an völlig problemlos. „Die Effektengine in diesen Pulten ist einfach großartig“, so Al Gurdon.
Dreamteam für den ESC
Hinter dem strahlenden Erfolg des 60. ESC stehen neben Al Gurdon und Richard Gorrod aber auch der mehrfach international ausgezeichnete Production Designer Florian Wieder, der genau wie Gurdon bereits zum dritten Mal beim ESC dabei ist und seit vielen Jahren mit dem Team Gurdon / Gorrod eng zusammenarbeitet. An seiner Seite Mike Oz Owen als Chief Light Programmer und Michael Kranabeter vom ORF für das Weißlicht und den Green Room. Ian Reith und Nev Bull waren für die Medienserver und Einspielungen zuständig, Chris Henry war Herr über insgesamt 17 Followspots im Dach der Wiener Stadthalle. Regie beim 60. ESC führte Kurt Pongrart im Auftrag das ORF als Gastgeber.
Bilder: Ralph Larmann